Meine Leser kennen mich mittlerweile: ich bin kurz und knapp bei(den) Rezepten - die Gerichte sollen schnell sein und unkompliziert. Der einzige Grund dafür-ich bin einfach faul.
Es gibt aber ein paar Ausnahmen, wo sich die Mühe (sowohl beim Zubereiten, als auch beim Schreiben) lohnt.
Die "Unendliche Vanille Tarte" ist einer davon.
Himmlisch, zart, wie eine Wolke und unglaublich "vanillig".
Man kann sich zwischen einer großen Tarte oder 6 kleinen entscheiden. Ich wollte individuelle Törtchen basteln.
Das Rezept ist nicht so schwierig, wie es scheint. Wenn man alles gut organisiert, dann klappt es auch mit wenig Aufwand.
Die Tarte besteht aus 5 Komponenten: Mürbeteig-Boden, weißen Schokoladen Ganasch, mit Vanillesirup getränkten Biskuit, Vanille-Mascarpone Creme und schneeweißen Spiegel Glasur.
Ich habe letzte Woche 2 Sachen gemacht: Vanille Sirup (hält wunderbar im Kühlschrank) und Mascarpone Creme(bleibt bis zur Anwendung in dem Gefrierschrank).
Gestern den Mürbeteig zubereitet, die Backform damit ausgekleidet und in den Kühlschrank gestellt (über Nacht).
Heute habe ich den Rest gemacht: Mürbeteig fertig gebacken, während dessen Biskuit Teig zubereitet, gleich nach dem Mürbeteig in den Ofen geschoben. Inzwischen Schokoladenganasch gebastelt.
Den fertigen gefrorenen Mascarpone mit Glasur dekoriert (das ist der einziger Schritt, wo mann zügig arbeiten muss, die Glasur auf der gefrorene Oberfläche wird sehr schnell fest) und die komplette Tarte montiert. Mit gemahlene Vanille bestreut.
Vanille-Mascarpone Creme:
(Diese Creme setzt sich aus einer Englischen Vanillecreme + Mascarpone zusammen und sollte mindestens einen Tag vorher zubereitet werden, weil sie später gefroren verarbeiten wird und ich habe sie letzte Woche schon fertiggestellt.)
Englische Vanillecreme:
250 g Sahne
1 Vanillestange
3 Eigelb
60 g Zucker
2 Blätter Gelatine
Gelatine für 5-10 Minuten in eiskaltem Wasser einweichen. Die Sahne in einen Topf geben, die Vanillestange aufschlitzen, das Mark herauskratzen und dieses, zusammen mit der leeren Stange, zur Sahne geben. Die Sahne erhitzen und die Vanille etwas darin ziehen lassen. Die Eigelbe in einer Schüssel mit dem Zucker verrühren. Die Vanillesahne zum Kochen bringen und durch ein Sieb zum Eigelb gießen. Dabei fleißig rühren! Nun alles zurück in den Topf gießen und bei mittlerer Hitze zum Köcheln bringen (ca. 80 Grad). Zieht den Topf vom Herd und rührt nun die Gelatine unter. Bedeckt die Oberfläche der Creme mit Frischhaltefolie stellt sie in den Kühlschrank.
In der Zwischenzeit stellt ihr eine Springform oder einen Tortenring mit 20 cm Durchmesser bereit und legt sie mit Folie aus.
150 g Mascarpone
o.g. Englische Vanillecreme, abgekühlt
Nachdem die Englische Vanillecreme abgekühlt ist, schlag ihr die Mascarpone auf und rührt die Vanillecreme unter, bis eine glatte Masse entstanden ist.
Diese Vanille-Mascarpone-Creme füllt ihr in den vorbereiteten Tortenring und streicht sie glatt. Bedeckt die Form mit Folie und stellt sie für mindestens über Nacht in den Gefrierschrank.
Vanillesirup:
(Der Sirup wird zum Tränken des Biskuits verwendet und kann gut im Vorwege zubereitet werden und dann im Kühlschrank aufbewahrt werden.)
50 g Mineralwasser
25 g Zucker
1 Vanillestange
1 TL. flüssiges Vanilleextrakt
1 El. brauner Rum
Die Vanillestange öffnen. Wasser, Zucker und Vanillestange in einen kleinen Topf geben, aufkochen, Vom Herd nehmen und den Sirup 30 Minuten ziehen lassen. Dann den Rum und das flüssige Vanilleextrakt hinzufügen.
Mürbeteig:
85 g weiche Butter
60 g Puderzucker
20 g gemahlene Mandeln
1 Ei Gr. M
etwas gem. Vanille
1 Prise Salz
150 g Mehl
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.
Butter und Puderzucker mit dem Knethaken vermengen.
Die restlichen Zutaten hinzufügen, zu einem glatten Teig verkneten und 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
Eine Form mit 22 cm Durchmesser (ich habe einen verstellbaren Tortenring verwendet) fetten und den Teig ausrollen.
Den Boden der Form mit dem Teig auslegen und aus dem restlichen Teig einen ca. 3 cm hohen Rand formen.
Stellt die Form noch eine halbe Stunde in den Kühlschrank.
Backt den Mürbeteig nun 10 Minuten "blind" vor.
Danach entfernt ihr das Backpapier und die Backperlen und backt die Tarte zu Ende bis sie leicht gebräunt ist. Auf einem Rost abkühlen lassen.
Biskuit:
1 Eiweiß
25 g Zucker
1 Eigelb
15 g Mehl
10 g Stärkemehl
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Das Eiweiß mit dem Zucker steifschlagen. Das Eigelb kurz unterrühren, Mehl und Stärke darübersieben und alles unterheben. Den Teig in einen Spritzbeutel mit kleiner Rundtülle füllen und auf einem, mit Backpapier belegten Backblech, eine ‚Schnecke‘ mit ca. 18 cm Durchmesser spritzen. (Alternativ könnt ihr den Teig auch mit einer Palette auf dem Backpapier verstreichen.) Ca. 10 Minuten hellbraun backen.
Vanille Ganache:
120 g flüssige Sahne
1/2 TL. gemahlene Vanille
1 TL. Vanilleextrakt
125 g weiße Kuvertüre
Schmelzt die weiße Kuvertüre in der Microwelle oder im Wasserbad. Erhitzt die Sahne mit der Vanille (nicht kochen!) und gebt sie unter Rühren nach und nach zur Schokolade, bis ihr eine glatte Creme erhaltet.
Montage:
Füllt ein Drittel der Vanille Ganache in den Mürbeteigboden. Bestreicht die Biskuitscheibe satt mit dem Vanillesirup und legt sie in die Mitte der Tarte. Übergießt den Biskuit dann mit der restlichen Ganache.
Weiße Spiegelglasur:
110 g Zucker
90 ml Wasser
3 Bl. Gelatine
70 ml Sahne
1-2 TL weiße Lebensmittelfarbe (Titanodioxid)
Gelatine in kaltem Wasser einweichen.
Zucker, Sahne und Wasser mit der Lebensmittelfarbe aufkochen.
Vom Herd ziehen und die Gelatine unterrühren.
Beiseite stellen und auf ca. Zimmertemperatur abkühlen lassen, dabei immer mal umrühren.
Hat die Glasur die richtige Temperatur erreicht holt ihr die gefrorene Vanille-Mascarpone Scheibe aus dem Gefrierschrank und positioniert diese auf ein Rost, unter das ihr einen Teller stellt. Übergießt die gefrorene Scheibe mit der Glanzglasur indem ihr direkt in der Mitte beginnt und ggf. mit der Palette bei der Verteilung nachhelft.
Ist die Glasur fest, hebt ihr die gefrorene Scheibe an und positioniert sie vorsichtig auf die vorbereitete Tarte. Dekoriert die Tarte mit gemahlener Vanille.
Diese Tarte wird um so besser, wenn man die ein oder zwei Tage im Kühlschrank stehen lässt.
Quelle: gute Tipps von MaLu
und selbst das Rezept von Best of Pierre Hermé
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